Helgoland, „Südsee-Atoll“ und „Capri des Nordens“

Mächtiger meerumtoster roter Fels mit grünem Land und weißem Sand
Helgoland Oberland

Weil sie zu nahe am Wasser spazieren, ruft ein Mann die beiden ins Gespräch vertieften Damen zur Ordnung. Denn die zu Hunderten am Sandstrand der Düne liegenden Kegelrobben nehmen schon Reißaus in die schützenden Fluten. Oder sie „winken“ mit der Flosse, was soviel bedeutet: Bitte nicht näher kommen! Im Grunde aber haben sie sich an die Touristen gewöhnt und heben nur neugierig den Kopf, wenn die ihnen mit Kamera und Fernglas zu Leibe rücken. Es soll sogar vorkommen, dass eine schwimmende Robbe einen Badenden freundlich mit der Nase stupst. Wer nichtsahnend mit dem Börteboot die Helgoland vorgelagerte Düne ansteuert und die drollig dreinschauenden Tiere so zahlreich und so nah vorfindet, ist wirklich überrascht.    Weiterlesen

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Die Hamburger Insel Neuwerk

Bei Ebbe ist die zu Hamburg gehörende Insel Neuwerk von Cuxhaven-Sahlenburger Strand zu Fuß, hoch zu Ross und mit einem Pferdewagen zu erreichen. Ein erlebnisreicher Tagesausflug

„Halt, wie wollen Sie denn da aufsteigen? Ohne Leiter geht`s nicht.“ Der bärtige Kutscher macht nicht viel Worte. Zuerst einmal zündet er sich eine Zigarre an und pafft ein paar Züge. Dann holt er eine schwere Holzleiter vom Pferdewagen herunter, während die Zugpferde kräftig Wasser lassen. Dreimal muss er die Leiter ansetzen, um alle Passagiere platzieren zu können.

Neuwerk Pferde Wasser

Endlos scheint das Watt zu sein. Kein Wunder, dass man sich verlaufen und von der Flut überrascht werden kann.

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Eine Tonscherbe von der versunkenen Stadt Rungholt

Pellworm, die grüne Insel zwischen Ebbe und Flut

Erreicht das Fährschiff die zum Seeheilbad aufgestiegene nordfriesische Insel Pellworm, sehen die Neuankömmlinge gar nichts – außer einem grünen Deich, der von wolligen Rasenmähern gepflegt wird, den Schafen. Haben sie aber die acht Meter erklommen, wird ihnen klar, warum: Die Marschen-Insel liegt 60 bis 120 cm unter dem Meeresspiegel. Der Deich zum Schutz vor Sturmfluten ist 26,4 Kilometer lang und umschließt 13 Köge, die der Nordsee abgetrotzt und landwirtschaftlich nutzbar gemacht wurden. Auf ihm, teils vor ihm und hinter ihm kann man seine Runden drehen, zu Fuß oder per Rad.

Auf dem Deich stehen Strandkörbe zum Relaxen

Auf Pellworm gibt es kaum geschlossene Ortschaften. Die großen Bauernhöfe liegen, oft für sich allein, auf hohen Warften und versorgen Einheimische und Gäste mit inseleigenen Produkten. Im Gedächtnis bleibt einem ganz sicher die „Inselmilch“ mit 5,5 Prozent Fettgehalt, die auch aufs Festland „exportiert“ wird. Man verkoste auch reichlich die „Pellwormer Sturmflut“, die mit Wodka und Zitrone verfeinerte Milch, 2 cl für drei Euro. Damit man prahlen kann, wie viele Sturmfluten man überlebt habe.   Weiterlesen

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Naturschutzinsel Vilm vor der Südküste Rügens

 Nur 30 angemeldete Besucher am Tag
„Ich habe kaum jemals wieder das Gefühl so ganz reinen, schönen und einsamen Naturerlebens gehabt wie damals auf dem kleinen Eilande, das sonst niemand zu sehen pflegt, der Rügen besucht.“ Nicht nur 1819, als der Philosoph, Arzt und Landschaftsmaler Carl Gustav Carus (1789-1869) diese Worte schrieb, „pflegte niemand“ außer Malern die Rügen im Süden vorgelagerte Insel Vilm zu betreten. Das war auch zu DDR-Zeiten so. 1959 wurde die Öffentlichkeit ganz ausgesperrt. Lediglich hohe Staatsfunktionäre durften in den eigens gebauten Reetdach-Häusern urlauben.   Weiterlesen

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Amrum mit großer Buddelkiste

Wo liegt einer der längsten Badestrände Europas? Nein, nicht im Süden, sondern in der Nordsee, auf der nordfriesischen Insel Amrum. Zwölf Kilometer lang und unendlich breit ist der „Kniepsand“, der sich über zwei Drittel des 29 Quadratkilometer großen Eilands erstreckt. Das war der kleine Klumpen, der Gott bei der Erschaffung der Welt noch an den Händen klebte. Selbst in der heißesten Badesaison muss sich keiner drängeln. Jedem gehören rund 1000 Quadratmeter. Der Kniepsand verführt gar viele Pärchen dazu, sich die Ehe zu versprechen, die dann im Friesenhaus, dem Öömrang Hüs, in Nebel geschlossen werden kann.

Die Amrumer Friesentracht vor dem Öömrang Hüs in Nebel Ein Großteil von Amrum ist Naturschutzgebiet.

Die Faszination Amrums endet aber beileibe nicht am Strand. Eher beginnt sie dort. Denn hinter dem Strand breitet sich eine riesige Dünenlandschaft aus, für jedermann zugänglich, aber nur über eigens angelegte Bohlenwege. Logisch. Wie sonst hätten so viele Vögel Ruhe zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen. Im Wriakhörn, dem einzigen Brackwassersee an der Nordsee, fühlen sich Wat- und Wasservögel wie im Paradies, Grau- und Brandgänse, Eiderenten, Herings- und Silbermöwen.
Zivi Holger lässt Gäste gern durch sein Perspektiv gucken. Gar schauerlich kann das Spektakel sein, wenn eine freche Silbermöwe ein Eiderenten-Küken reißen will. Der beschilderte Lehrpfad macht den Besucher zudem mit Kriechweide, Sumpfblutauge und anderen Salzwiesengewächsen bekannt.     Weiterlesen

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Sylt, die Insel ganz oben

Sylt
Trotz steten Eingriffs durch den Menschen, den Küstenschutz zu sichern, hat die Insel ganz oben nichts von ihrem Charme eingebüßt. Sie ist so bekannt, dass sie einfach „die Insel“ heißt: Sylt, auch „Königin der Nordsee“ genannt. Für viele Fans ist neben Kampen die Inselmetropole Westerland gleichbedeutend mit Sylt. Die „Whiskystraße“ in Kampen, offiziell Strön`wai, Strandweg, von „Gogärtchen“ bis „Rauchfang“ macht ihrem Namen alle Ehre. Doch nur zwei Prozent der Gäste sähen den Ort als Bühne, meinte einmal ein Kampener Bürgermeister. Immerhin findet man weder in Paris noch in New York alle namhaften Designer so dicht beieinander wie in Kampen.   Weiterlesen

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Schwimmende Träume in der Nordsee

Wenn die Halligen in der Nordsee Landunter melden, gucken nur noch die Häuser auf ihren Warften aus dem Wasser. Aber zu jeder anderen Zeit lassen sie erholsame Ferien wahr werden.

Hallig Habel

Hallig Habel, die kleinste der Halligen, mit nur einem Haus, bewohnt nur von einem Vogelwart des Naturschutzvereins Jordsand e.V.

Der letzte Zecher verlässt den „Friesenpesel“ auf der Backenswarft und radelt durch die Vollmondnacht. Ungewohnte Stille. Kein Mensch, kein Auto weit und breit. An der Hanswarft stellt er sein Rad in den Ständer und geht die wenigen Schritte zu Fuß zu „Olgas Hus“. Weder Haus- noch Zimmertür sind verschlossen. Die Welt der Halligen ist eine andere.
Autos sind den Einwohnern vorbehalten, Pferdewagen bringen Gäste vom Schiffsanleger ins Quartier und Tagesausflügler über die sattgrüne Fenne, das von Prielen malerisch durchzogene Weideland. Für den Neuankömmling sehen alle neun Warften auf Hallig Hooge gleich aus – diese Erdhügel mit den Wohnhäusern darauf. Eine Radwanderkarte zeigt, wo es auf der mit 5,6 qkm zweitgrößten der zehn Halligen langgeht. Weiterlesen

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Rügen: Kreide mit Meerblick

Die Natur ist der größte Baumeister. Doch manchmal geht sie mit ihren Schöpfungen etwas rüde um, so wie auf Rügen, wo Zinnen aus der berühmten Kreideküste brachen und in die Ostsee stürzten. Es traf eine der markantesten Felsformationen der Insel, die „Wissower Klinken“ zwischen Sassnitz und dem höchsten Punkt der Kreideküste, dem 119 Meter hohen Königsstuhl. Nicht aber – und das ist die gute Nachricht – die berühmte Kreidesilhouette, die Caspar David Friedrich vor fast 200 Jahren zu seinem Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ (1816) inspirierte. Der liegt nämlich an der Victoria-Sicht mit Blick auf den Königsstuhl und ist weiterhin ungefährdet zugänglich. Wie überhaupt der gesamte Hochufer-Wanderweg nicht gelitten hat.

Ruegen Kreidekueste

Spektakulär: Rügens Kreidefelsen

Für den, der der Kreide nachspüren will, bieten sich mehrere Erkundungstouren an. Die „jäh abstürzenden Kreideklippen“ – so beschrieb sie der äußerst bewegte Arzt, Philosoph und Maler Carl Gustav Carus, ein Schüler Friedrichs – kann man in beinahe poetisch geführter Wanderung von Sassnitz aus bis Lohme durch die Stubnitz, ein geschlossenes Waldgebiet, genießen.
„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“ Und „Tod ist nur ein Kunstgriff der Natur, um möglichst viel Leben zu erhalten“, zitiert die begleitende Dame aus der Literatur. Na, da sieht man doch den verwilderten Wald gleich mit anderen Augen.    Weiterlesen

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Die Insel Usedom: Wo der letzte deutsche Kaiser zur Sommerfrische weilte

Drei Kaiserbäder, ein Weinberg, ein Wasserschloss, Bäderarchitektur, Wald, Seen, Sandstrand und rundherum Meer – was will der Urlauber mehr

Ich halte es nicht mit den Journalisten, denen man witzelnd nachsagt, sie guckten eine Kirche nur von außen an. Ich gehe hinein. Das mache ich auch in Benz auf der pommerschen Insel Usedom und erlebe einen alten Herrn Pastor, der zu Erstklässlern spricht. Auf kindgerechte Weise will er ihnen die Geschichte des Ortes und ihrer berühmten Kirche nahebringen. Immerhin hat sie der weltbekannte deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger (1871-1956) variationsreich, mal in Öl, mal in lichten Aquarellfarben, für die Nachwelt festgehalten.

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Lyonel Feiningers Lieblingsobjekt, er malte die Kirche St. Petri in Benz immer wieder.

Der Pastor erzählt sehr lebendig und endet mit einer tollen Geschichte, die die Zweitklässler aufhorchen lässt. Er habe eine alte Urkunde im Kirchturm gefunden, die merkwürdige, nicht entzifferbare Schriftzeichen enthält. Ein befreundeter Chinese aber habe eines der Zauberzeichen entschlüsseln können. Es stünden da drei große B, BBB, und der Chinese kannte auch ihre Bedeutung. Ein Benzer Brause-Baum wüchse im Kirchgarten.
„Habt ihr schon mal einen Brausebaum gesehen?“ – „Nein“, schreien die Kleinen. – „Doch“, entgegnet der Pastor, „den gucken wir uns jetzt mal an.“
Die Kinder stürmen hinaus. Tatsächlich hängen da an einem Baum gelbe Limonadenflaschen, und rote, die „reifen“, liegen schon im Gras. Jubelnde Kinder sind dem Pastor gewiss.   Weiterlesen

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Seebad Insel Hiddensee – von wo der Sanddorn kommt

„Dat Inselwetter, as ob jeden Dag Sünndag wier…“
…und das ist wörtlich zu nehmen, Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes als „Sonnentag“, denn davon gibt es auf der Insel Hiddensee so viel wie kaum anderswo in Deutschland.

Sanddorn

Sonnengelb leuchten die Beeren des Sanddorns,
silbrig glitzern die zarten Blätter.

Hiddensee-Dornbusch war 2009 der sonnigste Ort. Die Sonne zeigte sich insgesamt 2146 Stunden, in 2008 gar 2168 Stunden, wie der Wetterdienst mitteilte.

Dornbusch, das ist im Norden des „Seebads Insel Hiddensee“, wo der Leuchtturm steht, den es zu erklettern gilt und in dessen Nähe unzählige sonnengelb leuchtende Sanddornbüsche wachsen.      Weiterlesen

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